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Meet Jeannette Gräfin Beissel: Designerin, Autorin und Charity Lady

Steckbrief

Name: Jeannette Gräfin Beissel v. Gymnich
Alter: Meine Großmutter hat ihr Alter vergessen. Erst als sie 91 war , fiel es ihr wieder ein. Bis dahin habe ich aber noch eine kleine Strecke
Familienstatus: Verheiratet
Beruf und Position: Autorin, Stiftungsgründerin und Taschen-Designerin
Wo lebst Du? In der Eifel, nahe Burg Satzvey bei Euskirchen
Wie würdest Du deinen Lifestyle umschreiben? Umtriebig, ständig fallen mir neue Projekte ein, der Tag hat zu wenig Stunden!
Hobbies: Lesen, stricken, schreiben – alles Teil meines beruflichen Lebens.
Folgst Du einem Motto? Sei Deiner selbst treu – aber sei dabei flexibel!

Wie ist Dein beruflicher Hintergrund?

Studium in USA und Grenoble (Literatur und Sprachen), Arbeit in Hamburg im Im- und Export von Futtermitteln und Chemikalien und anschließend im Marketing diverser Werbeagenturen. Nach meiner Eheschließung: PR und Management von allen Aktivitäten zur Unterhaltung der Burg Satzvey, Motto hier: Erhaltung durch Unterhaltung.

Du hast eine Stiftung gegründet, bist Autorin, wirkst bei Eurem Familienunternehmen Burg Satzvey mit und hast jetzt mit Heartfelt eine eigene Taschen- und Schuhlinie. Kannst Du uns einen kurzen Überblick über Deine vielfältigen Projekte geben?

Ich bin sehr aktiv und halte mich mit Sport fit. Seitdem unsere Tochter vor 6 Jahren das Familienunternehmen Burg Satzvey mit der Organisation aller Events dort und auch an anderen Locations übernommen hat, haben mein Mann und ich uns aus dem operativen Burg-Satzvey-Geschäft zurückgezogen. Wenn ich gefragt werde, helfe ich gern mit Netzwerkaktivitäten oder in der Unterstützung des USA Geschäfts (indem ich amerikanische Kunden auf Wunsch mitbetreue).

Bücher wollte ich schon immer schreiben – sogar bevor ich selber lesen konnte. Mein erstes erschien dann 1999. Ein lustiges Büchlein über Hexenrezepturen, die im Alltag humorvoll Probleme lösen. Schnell folgte ein Mittelalter-Roman “Und flog in anderes Land”. Das hat ca. 2 1/2 Jahre kontinuierliches Schreiben bedeutet – mit nur einer Ausnahme an Heiligabend. Inzwischen konzentriere ich mich auf Porträts von interessanten Menschen, Biografien und Firmenchroniken (insgesamt habe ich bis jetzt 10 Bücher herausgegeben und drei neue sind in Arbeit). Die besten Geschichten schreibt wirklich das Leben.

Seit über 20 Jahren bin ich Vorsitzende des Fachbeirats einer ständig wachsenden Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung in Brühl, Schumaneck, und habe vor 10 Jahren eine Stiftung mit meinem Namen gegründet mit dem Ziel Kindern zu helfen, die in Heimen oder Kinderhäusern leben und auch den Heimen selbst Unterstützung zu geben, die Jeannette Gräfin Beissel von Gymnich Stiftung.

Wie bekommst Du diesen Spagat hin?

Indem ich mir Dinge suche, die mir Freude machen und die mich “runterbringen”. Das ist – so verrückt es klingen mag – das Stricken. Ich liebe Farben und Texturen – das hat sehr viel mit dem Streicheln der Sinne zu tun. Die Wolle, die ich benutze ist ultraweich und die Farben sind einfach nur inspirierend. Ich liebe es und muss mich bei einigen komplizierten Abläufen komplett konzentrieren – kein Fernsehen, keine Musik. Das ist wie eine Meditation und entschleunigt total.

Ich mache Taschen, die meine Kundinnen mitgestalten können, in dem sie aus der Farbpalette wählen oder auch aus verschiedenen Accessoires. Ständig werden die Designs ergänzt auch bei den Slippers für Kinder und Damen.

Was hat Dich jetzt in die Modewelt gebracht?

Mode war immer ein Thema für mich. Meine Eltern waren Diplomaten. Wir lebten nur in großen Metropolen in Europa, Argentinien und USA. Zuhause wurden viele Diners gegeben, meistens im Smoking. So war ich immer von sehr viel Eleganz umgeben, manchmal bis hin zum Exzentrischen, das hat mich sicher geprägt.

Glaubst Du, dass Frauen im Beruf generell härter kämpfen müssen?

Ich glaube, dass Menschen – besonders junge Menschen – generell härter kämpfen müssen. Allein die ständige Erreichbarkeit und das Erledigen diverser Parallel-Tätigkeiten in den Social Media ist herausfordernd, wie auch Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Letzteres ist immer noch oft die Aufgabe einer Frau. Das geht – wenn man sich ordentlich organisiert. Die Zeit zum Durchatmen – “my time ” – zu finden, das ist heute sicher schwerer als in vorherigen Generationen.

Profitierst Du beruflich von Deinem Netzwerk?

Total! Aber nur, weil mir die Menschen auch vertrauen. Durch meine Interviews lerne ich ständig neue Menschen kennen. Ist ein Buch einmal erschienen, so vergesse ich diese nicht und halte die Kontakte durch Einladungen zu Kunstaustellungen oder anderen interessanten Events. Ich kann wirklich sagen, dass ich durch die Jahre viele Hunderte von Menschen als Freunde und Bekannte habe, die real sind und nicht nur digital existieren. Das ist spannend und eine große Freude.

Styles4Work ist ein Online Shop, spezialisiert auf Business Mode und Business Editorials. Wie beurteilst Du die Bedeutung von spezialisierten Plattformen und Blogs für die Trendbildung in den kommenden Jahren?

Influencer sind die neuen Vorbilder – Ihre tools sind Plattformen und Blogs und längst nicht mehr wegzudenken. Ich glaube sogar, die Bedeutung wird wachsen – auch wenn die digitale Welt sicher auch Gefahren birgt.

Benutzt Du selbst soziale Medien?

Immer mehr, aber nicht privat. Meine Privatsphäre ist mir wichtig und ich halte wenig davon, jeden in meiner Umgebung durch das Senden von Videos und Botschaften unterhalten zu müssen.

Mode ist ein emotionales, sehr persönliches Thema. Gibt es für Dich ein Lieblingsoutfit, das beruflich immer passt?

Für mich sind knitterarme Stoffe von großer Bedeutung. Ich ziehe mich immer nach der Gelegenheit an. Interviews mit Protagonisten/innen: Dann bin ich zurückhaltend angezogen. Mein Interviewpartner ist hier viel bedeutender. Wenn ich Podiumsdiskussionen halte, dann ziehe ich gern eine Signalfarbe an, die aber nicht durch viele Muster irritiert. Bei formellen Occasionen ist es ein elegantes Kleid von einem meiner Lieblingsdesigner, Barbara Schwarzer, Siggi Spiegelburg und Ingo Stein. Da ich so viele verschiedene Momente als beruflich wichtig empfinde, versuche ich im öffentlichen Leben immer das anzuziehen, worin ich mich wohlfühle. Am Ende ist es sowieso entscheidender das Innere nach außen strahlen zu lassen und möglichst authentisch und natürlich zu wirken.

Folgst Du Modetrends für Deinen Work Style?

Nicht wirklich. Mein Modetrend bin ich.

Was rätst Du Frauen, die Ihren Style noch suchen?

Sich nach der Gelegenheit zu kleiden. Respektvoll dem Gegenüber. Keine übertriebenen Schmuckstücke in konservativen Berufen. Den eigenen Körper betrachten und die Problemzonen kaschieren. Nicht jedem neuen Trend bedingungslos hinterherlaufen. Kritisch beobachten. Wie fühle ich mich wohl, wie komme ich gut an, was kneift, was ist zu kurz oder zu lang.

Wer oder was inspiriert Dich?

Menschen, die bescheiden sind. Die in sich ruhen und nicht angeben. Menschen, die zuhören und offen sind. Menschen, die viel leisten und trotzdem nicht abgehoben sind. Mahatma Gandhi, Dalai Lama, auch viele Unbekannte, die viel für ihre Mitmenschen und das nachhaltige Erhalten der Natur tun.

Welches gesellschaftliche Thema liegt Dir am Herzen?

Meine Stiftung. Man muss nur die Augen öffnen, um zu erkennen, wie nötig es ist, Kindern hier in Deutschland zu helfen. Einsamkeit ist ein weiteres Thema, das mich sehr erschüttert, besonders bei den alten Menschen und auch das Thema Altersarmut. Es gibt unendlich viel zu tun, ohne Ehrenämtlern würde es uns hier wesentlich schlechter gehen. Dafür danke ich all denen, die ich kennenlernen durfte und, die mich mit ihren Taten inspirieren – besonders die Mitarbeiter und Leiter von Schumaneck.

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