Steckbrief
Name: Oliver Rossbach
Alter: 46
Familiäre Situation: verheiratet, zwei Kinder, 5 und 8 Jahre
Lebensmittelpunkt: Dortmund/ Ruhrgebiet
Hobbies: Sportlich aktiv: Mountainbike, Laufen, Schwimmen, Fitness, Wintersport
Wie ist dein beruflicher Hintergrund?
Ich bin IT-Unternehmer im E-Commerce Umfeld mit einem starken technischen Hintergrund. Aktuell bin ich Gründer eines IT-Beratungsunternehmens mit Fokus auf agiler Softwareentwicklung und modernen Cloud Technologien. Davor habe ich fünf Jahre eine Agentur für Enterprise E-Commerce Projekte geleitet.
Was hat Dich zu S4w gebracht?
In einem Kundenprojekt habe ich mit Alexandra an einem Onlineshop Relaunch zusammengearbeitet. Nachdem sie das Unternehmen verlassen hat, sind wir in losem Kontakt geblieben. Als sie mir von der Idee für S4W erzählt hat, war ich direkt begeistert und seitdem arbeiten wir intensiv an dem Thema.
Was ist deine Rolle bei S4W?
Ich besetze die Rolle des CTO bei S4W und stelle zusammen mit meinen Softwareentwicklern sicher, dass die neue Plattform an der wir gerade arbeiten, aktuellen Kundenansprüchen gerecht wird. Weiterhin beobachten und testen wir technologische Trends (Künstliche Intelligenz, Internet of Things, etc.) und versuchen herauszufinden, wie eine moderne E-Commerce Plattform davon profitieren kann. Aktuell fehlt es m.E. an echten Innovation im online und stationären Modehandel.
Wo siehst Du S4W in 3 Jahren?
S4W ist eine Plattform, die ihrer weiblichen Zielgruppe hochwertigen und nützlichen Content bereitstellt und sie möglichst gut dabei unterstützt, eine „bella figura“ im Geschäftsleben zu machen. Idealerweise hat sie das leidige Problem der mangelnden Passform von online bestellter Kleidung gelöst.
Du leitest eine erfolgreiche IT-Beratung. Was sind die größten Herausforderungen?
Die größte Herausforderung ist es, geeignetes Personal zu finden und langfristig an sich zu binden. Die Themen mit denen wir uns täglich beschäftigen erfordern eine hohe Qualifikation und die Bereitschaft, sich permanent weiter zu entwickeln, gepaart mit einer hohen Leidenschaft für IT.
Welche wichtigen Trends siehst Du in der IT -Branche?
Das Thema „künstliche Intelligenz“ wird uns sicherlich in den nächsten Jahren intensiv begleiten und spannende Anwendungsfälle ermöglichen. Ich sehe hier grundsätzlich mehr Chancen, als Risiken.
Home- Office und flexible Arbeitszeiten- Sind das auch mögliche Arbeitsmodelle in Deiner Branche?
Absolut, das „nine to five“ Arbeitsmodell, mit dem ich noch groß geworden bin, hat meiner Meinung nach ausgedient. Softwareentwicklung ist ein komplexer und kreativer Prozess. Die Mitarbeiter sollen arbeiten wo sie wollen und wann sie wollen. Natürlich setzt dies voraus, dass die Mitarbeiter mit dieser Freiheit auch verantwortungsvoll, im Sinne des Unternehmens umgehen.
Wie hoch ist der Frauenanteil in der IT-Beratungsszene?
Leider viel zu niedrig. Auf IT-Konferenzen ist der Anteil an Frauen meist verschwindend gering und im Berufsalltag ebenfalls. Ich würde den Frauenanteil auf ca. 5 – 10% schätzen. Leider entgehen Frauen dadurch sehr attraktive Karrieremöglichkeiten im Tech Sektor.
Wie könnte man diesen erhöhen?
Die Diffamierung von technisch versierten Frauen sollte endlich aufhören. Ich kenne das noch aus meiner Schulzeit und aktuell sieht man bei bekannten Tech Speakerinnen, dass ihnen die mangelnde Akzeptanz bzw. Reduzierung auf klassische weibliche Rollen/Attribute, mächtig auf die Nerven geht. Das Thema Mann oder Frau sollte einfach überhaupt keine Rolle im täglichen Umgang spielen, sondern Argumente und Anerkennung für gute Arbeit.
Was sind die wichtigsten Erfahrungen für Dich in den letzten Jahren gewesen?
„Just do it and learn!“. Aufgrund des extrem dynamischen Marktumfelds macht es m.E. keinen Sinn mehr, große Planungsdokumente und Business Pläne über mehrere Jahre zu erstellen. Was heute erfolgreich ist, kann morgen schon total out sein. Man sollte schnell Dinge ausprobieren und nicht erfolgreiche Aktivitäten verwerfen können, ohne dass es schwerwiegende Konsequenzen hat.
Was sind aus Deiner Sicht unpassende Outfits im Job und warum? Gibt es da Unterschiede zwischen Frauen und Männern?
Meiner Meinung nach sind Outfits, die nicht zur Position bzw. Rolle des Trägers passen, unpassend. Man sollte nicht ‚overdressed‘ aber auch nicht ‚underdressed‘ sein. Es gibt hier sicherlich Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Frauen haben deutlich mehr Freiheiten bei der Bekleidungswahl, sollten damit aber auch richtig umgehen können.
Haben es Männer Deiner Meinung nach einfacher als Frauen?
Das denke ich schon. Die Gefahr eines Fehltritts bei der Bekleidung ist bei Frauen aufgrund der deutlich größeren Auswahl sicherlich höher.
Wie wichtig ist für Dich das Auftreten im Berufsleben, insbesondere die Kleidung?
Ich finde an dem Spruch „Kleider machen Leute“ ist immer noch etwas dran, auch wenn sich der Dresscode, insbesondere im IT Bereich durch die Startup Kultur, deutlich gelockert hat. Kleidung sollte gut sitzen, gepflegt aussehen und der Träger sollte sich darin wohlfühlen.
Styles4Work ist sehr präsent auf allen Socialmedia Kanälen. Bist Du auch ein Socialmedia user privat? Postest Du selber?
Ja, ich nutze Social Media sowohl privat, als auch beruflich. Der Fokus meiner Social Media Aktivitäten ist jedoch im beruflichen Bereich angesiedelt.
Wer oder was inspiriert Dich?
Reinhard Sprenger hat mich mit seinem Buch „Das anständige Unternehmen“ stark inspiriert. Hier beschreibt und begründet er ausführlich, was heutzutage richtige Führung ausmacht und was das Management insbesondere nichtmachen sollte.
Zum Schluss: welches gesellschaftliche Thema liegt Dir derzeit sehr am Herzen?
Der Respekt vor dem Anderen und einer anderen Meinung sollte m.E. einen höheren Stellenwert im Umgang miteinander bekommen. Der konstruktive Austausch von Argumenten anstatt vorgefestigter Meinungen sollte wieder mehr im Vordergrund stehen. Leider ist in den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Diskussionen oft das Gegenteil der Fall.