MEET Power Business Beauty Coach Sandra Brammer

Bei Sandra Brammer dreht sich alles um das Thema Business Styling – speziell für Frauen im Business-Leben. Denn zu einem stimmigen und starken Auftritt gehört neben einem Power Outfit auch ein Power Make-up! 

Die entzückende Sandra mit den strahlenden blauen Augen arbeitet seit Jahren als Make-up Artistin. Im Laufe der Zeit hat sie beobachtet, dass es besonders bei Frauen im Job große Unsicherheiten in Bezug auf das passende Make-up, die Frisur und das Job Outfit gibt. Da hat sie eine Marktlücke gesehen und sich als Business Beauty Coach selbstständig gemacht, denn Unterstützung und Hilfe zu finden war schwierig. Diese findet man bei Sandra.

Als erster und einziger Business Beauty Coach Deutschlands bietet sie mit ihren weitreichenden Erfahrungen Coachings an, für Unternehmen und Privatpersonen, in denen nicht nur Make-up Tipps im Vordergrund stehen, sondern individuelle Schönheit und die eigene Persönlichkeit herausgearbeitet wird. Das Selbstbewusstsein der Mitarbeiterinnen wird gestärkt und gleichzeitig entsprechen die Looks dem Image des jeweiligen Unternehmens, die konsequenterweise erfolgreicher werden – eine absolute Win-Win-Situation also!

Erfahrt in unserem Interview, wie Sandra arbeitet, wie ein effizientes Business Make-up aussieht und wie ihr Power Business Look aussieht!


Was war der Auslöser für Deine Firmengründung?

Während meiner Tätigkeit als Make-up Artistin und Hairstylistin wurden mir unzählige Fragen, speziell von Frauen zu den Themen Make-up, Styling und der passenden Frisur gestellt. Ich merkte, dass sich viele Frauen unsicher in Bezug auf Ihr Job Styling fühlen. Deshalb hatte ich die Idee, meinen Service auch direkt als Workshops für Unternehmen anzubieten.

Wer sind Deine Kunden?

Das ist ganz unterschiedlich. Ich betreue Hotelketten, mit denen ich passend zum CI des Unternehmens verschiedene Business Beauty Looks entwerfe. Genauso bin ich regelmäßig in Trainingszentren von Versicherungen und Firmen, die viele Mitarbeiterinnen im Außendienst beschäftigen. Hierfür habe ich speziell einen zweitägigen Workshop zum Thema „Selbstmarketing für Frauen – It’s all about your Image!“ entwickelt.

Wie betreibst Du Akquise, um Kunden zu gewinnen?

Ich gehe regelmässig zu verschiedenen Frauen-Events und Messen, betreibe Social Media und veranstalte Business Umstyling Events für Frauen.

Was macht Deinen Service so besonders?

Es ist ein komplettes Angebot, von der Make-up Beratung bis hin zum perfekten Business Styling. Unternehmen schätzen das sehr. Denn ich bringe zusammen mit den Mitarbeiterinnen Make-up, Frisur und Dresscode in Einklang mit der CI der Unternehmen. Wie schon gesagt, eine Win-Win- Situation auf beiden Seiten. Ein typgerechtes Business-Styling schafft einfach selbstbewusstere Mitarbeiterinnen.

Warum ist das Make-up ein so wichtiger Teil des Business Looks?

Jede Frau möchte doch frisch und gepflegt aussehen, oder? Und das geht ganz einfach, wenn frau weiß wie! Leider schminken sich viele Frauen gar nicht, aus Angst, etwas falsch zu machen. Das finde ich sehr schade! Der unnatürliche Instagram-Filter-Look tut sein Übriges dazu und vermittelt einen falsches Schönheitsbild!

Wie sieht das ideale Business Make-up für Dich aus?

Gepflegte Haut, rosige Wangen, betonte Augenbrauen, gerne auch mal eine knallige Lippenfarbe, je nach Business. Für mich geht es in meinen Beratungen immer um Natürlichkeit und Authentizität. Das finde ich sehr wichtig!

Und wie kann es Auftreten und Selbstbewusstsein stärken?

Indem man sich einfach richtig wohl in seiner Haut fühlt, dazu gehört nun mal der komplette Look. Ein tolles Make-up, aber das Outfit sitzt nicht richtig, die Bluse spannt, die Hose kneift….das wäre eher kontraproduktiv. Man fühlt sich dadurch schnell unsicher.

Hast Du einen Tipp für ein schnelles, aber effizientes Business Make-up?

Die Grundierung ist das A und O für einen gepflegten Look. Deshalb empfehle ich jeder Frau ein Make-up, das zu ihrem Hauttyp passt. Transparenten Puder leicht aufstäuben, damit die Haut nicht glänzt. Ein Highlight auf das bewegliche Lid auftragen, das öffnet den Blick und sorgt für waches Aussehen. Dann noch die Wimpern kräftig tuschen und zum Schluss eine Lippenfarbe wählen, die den Aufgaben des Tages stand hält. Bei einer Präsentation zu Beispiel würde ich immer zu einer kräftigen Farbe raten.

Wie sieht Dein Power Business Outfit aus?

Ich liebe Hosenanzüge. In der Zwischenzeit gibt es so viele unterschiedliche Modelle. In kräftigen Farben oder kariert. Je nach Position und Branche lassen sich Hosenanzüge wunderbar kombinieren. Ein farbiges Shirt oder eine Bluse, schon hat man einen anderen Look. Pumps, Sneakers oder Booties…auch schuhtechnisch geht alles dazu.

Und das passende Make-up?

Ich schminke meine Lippen meistens sehr kräftig. Mein Favorit ist die Farbe Lady Danger von MAC. Ein schönes Orangerot, das nicht zu dunkel ist und dadurch den Teint weich wirken lässt.

Welchen Rat gibst Du Frauen, die ihren Style noch suchen?

Eine Styling-Beratung in Anspruch zu nehmen und vor allem erst mal wenige, aber dafür hochwertige Teile zu kaufen. Und darauf achten, dass die Teile kombinierbar sind.

Also lieber ein hochwertiger Hosenanzug und dazu 3 Oberteile, die aber auch zu einem Rock passen würden. Die meisten Frauen überlegen nicht, was sie wirklich brauchen, sondern kaufen einfach drauf los.

Du bist Mutter eines Sohnes. Wie schaffst Du den Spagat zwischen Job und Familie?

Als Freiberuflerin habe ich den Vorteil, Termine oft so anzunehmen, dass ich auf die Belange meines Sohnes eingehen kann. Das schätze ich sehr. Dafür bin aber auch oft abends oder am Wochenende unterwegs. Es kommt auch oft vor, dass ich mir einen Nachmittag “freinehme“ und dafür dann abends noch am Computer sitze und Verschiedenes abarbeiten muss. Ich habe mir ein tolles Netzwerk von anderen berufstätigen Müttern aufgebaut, wir unterstützen uns gegenseitig mit Fahrdiensten und Betreuung der Kids.

Welches gesellschaftliche Thema liegt Dir am Herzen?

Ich setzte mich schon seit Jahren für benachteiligte Kinder ein, sammle zum Beispiel gezielt Spenden oder unterstütze Kindereinrichtungen in Düsseldorf. Ich finde es sehr wichtig, dass man erst einmal im nahen Umfeld schaut, wo man helfen kann. Oftmals ist einem gar nicht bewusst, wieviel Leid auch noch in Deutschland herrscht.

 

 

 

Pimp up your business image! Styles4Work in Düsseldorf

Pimp up your image – das war das Thema unseres Pop-up-Stores in Düsseldorf. Zusammen mit Jessica Liepelt von Liepelt.design, Marketing-Coach Simone Schröer von Kopf und Seele und beauty coach Sandra Brammer waren wir zu Gast in der Galerie The Box. Drei Tage lang feierten wir Inspiration, Kompetenz und Weiblichkeit im Business-Leben.

Das Eröffnungsevent am Mittwochabend war ein After-Work-Cocktail mit kurzen, inspirierenden Impulsvorträgen über Schönheit, das passende Outfit und einen selbstbewussten Auftritt. In entspannter Atmosphäre wurden die Gäste mit Prosecco und Köstlichkeiten von Taste Morocco verwöhnt. Gemeinsam haben wir genossen, angestoßen und folgten den inspirierenden Rednerinnen.

“Ein facettenreicher und starker Auftritt”

Jessica Liepelt führte lebendig durch den Abend. Sie betonte, wie wichtig es für Frauen ist, sich sicher im Berufsleben zu fühlen. Die richtige Mode kann dabei helfen, einen kompetenten, facettenreichen und starken Auftritt im Berufsleben zu machen.

“Der erste Eindruck zählt” von Sandra Brammer

Die entzückende Sandra Brammer betonte die Bedeutung der ersten Eindrucks und stellte heraus, wie wichtig dabei ein eigenes Image ist.

Tatsächlich entscheidet das Unterbewusstsein in 150 Millisekunden über Sympathie und Abneigung, ob es uns gefällt oder nicht. So lange, wie wir für ein Augenzwinkern brauchen. Wenn wir uns also bewusst eine Meinung bilden, haben wir das schon lange unterbewusst getan. Umso wichtiger ist es, diesen Moment voll auszunutzen. Deshalb sollte dieser Moment gezielt vorbereitet sein. Neben einem schicken Outfit gehören dazu auch das richtige Make-up und eine passende Frisur.

Genau daran arbeitet Sandra. Denn ihr Coaching ermutigt Frauen, ihren eigenen Business-Style zu erkennen und individuelle Präferenzen zu stärken. Das Ziel ist es, ein eigenes Business-Image aufzubauen, welches das Selbstwertgefühl steigert und infolgedessen Selbstvertrauen und souveränes Auftreten fördert.

“Stil kann man lernen” von Monika Velten

Monika Velten von Styles4Work konzentrierte sich ebenfalls auf Image und Stil. Unter dem Motto “Suit your Image – Stil ist lernbar” zeigte sie, wie man, basierend auf ihrem persönlichen Werdegang, einen modebewussten, femininen und individuellen Stil entwickeln kann.

Für sie sind insbesondere zwei Punkte relevant. Auf der einen Seite sollte der Kleidungsstil ein gutes Körpergefühl unterstreichen und beeinflussen. Das bedeutet eine gute Passform, schmeichelhafte Farben und, wenn nötig, die richtige Funktionalität der Kleidung.

Auf der anderen Seite sollte der Kleidungsstil im beruflichen Kontext eine Ritterrüstung sein. Dies ist im Sinne einer Ausrüstung gemeint, die allen Aufgaben und Herausforderungen gerecht wird. Gleichzeitig sollen Rolle, Position und Seriosität vermittelt werden. Dabei geht es nicht darum, eine Uniform oder ein Kostüm zu kreieren, sondern einen eigenen ganzheitlichen Stil zu entwickeln. Denn gute und passende Kleidung erhöht das Selbstwertgefühl, das Selbstvertrauen und stärkt außerdem eine positive Wahrnehmung durch die Mitmenschen.

Stil ist also lernbar – vom inneren Coaching zum äußeren Styling. Wenn Monika davon spricht, meint sie, dass es folglich im beruflichen Kontext einige, einfache Regeln zu befolgen gilt. Also passende, businesstaugliche Outfits zu finden, die jedem Anlass und jeder Business-Situation gerecht werden. Genau dieses Ziel hat Styles4Work vor Augen. Im Business-Styling Figurentypen und Passformen berücksichtigen und mit Hilfe einer kuratierten Auswahl an spannenden Outfits, Inspirationen geben. Wir wollen dem Anspruch der Frauen an Mode gerecht werden und gute Qualität und Nachhaltigkeit bieten.

Großartige Tage

Das waren großartige Tage für uns in Düsseldorf! Wir haben interessante Gespräche geführt, Erfahrungen ausgetauscht, viel gelacht und neue Freundinnen gewonnen. Das ist uns besonders wichtig, denn eines unserer großen und übergreifenden Ziele ist es, euch auf eurem Weg zu unterstützen, zu motivieren, zu ermutigen und Solidarität zu schaffen.

Wollt ihr beim nächsten Styles4Work-Event mitmachen? Sehr gerne! Schreibt einfach an info@styles4work.com. Wir freuen uns auf persönliches Feedback, Fragen, Anregungen und Kommentare.

Sandra Brammer, Simone Schröer, Jessica Liepelt, Monika Velten (v. l.)
all photos credit to Caroline Günther

Zwei Working Mums mit Power! MEET Simon und Renoldi

Im Herzen des hippen Belgischen Viertels der Kölner Innenstadt eröffneten Leonie Stockmann und Olivia Zirkel im Jahr 2008 den Multibrandstore Simon und Renoldi. Der Shop bietet Labels und Styles für qualitätsbewusste Frauen, die einen klaren, individuellen und puren Stil suchen, der manchmal auch verspielt sein darf, jedoch nie langweilig oder spießig. Leonie und Olivia haben ihre eigene Stil-Sprache entwickelt und legen größten Wert auf den persönlichen Kontakt mit ihren Kundinnen und auf eine offene und authentische Beratung.

Sowohl Leonie als auch Olivia, neu in der Stadt, waren auf der Suche nach neuen beruflichen Perspektiven und haben sich – wo sonst in Köln – im Karneval kennengelernt. Mit Sympathie auf den ersten Blick. Das Ergebnis dieses Treffens war die Gründung von Simon und Renoldi.

Obwohl beide über fundierte Berufserfahrung im Mode- und PR-Bereich verfügten, war dieser Schritt ein mutiger, der Flexibilität, Kreativität und Durchhaltevermögen bedurfte. Bereut haben sie diesen Schritt nie.

Inzwischen gehört Simon und Renoldi zu den absoluten Top-Adressen für Mode in Köln. Das Geheimnis des Erfolgs ist nicht zuletzt den sympathischen, ehrlichen und unprätentiösen Inhaberinnen geschuldet.

 

Wie habt ihr Zwei euch gefunden?

OZ Wir haben uns 2007 über unsere heutigen Ehemänner kennengelernt. Der Gedanke zu Simon & Renoldi entstand mitten im Kölner Karneval, am Elften im Elften im Haus Unkelbach. Die Idee, einen Store zu eröffnen, gab es bei uns beiden wohl schon seit längerem, wenn auch mit unterschiedlicher Motivation. Per Handschlag wurde die Gründung von Simon & Renoldi besiegelt. Neun Monate später eröffneten wir im Belgischen Viertel in Köln. Das ist jetzt bereits elf Jahre her…

LS Zu diesem Zeitpunkt, waren wir beide an einem Wendepunkt in unserem Leben. Ich war auf der Suche nach einer neuen beruflichen Perspektive und Olivia kam aus Como, wo sie beim italienischen Label Jet Set gearbeitet hat. Davor arbeitete sie mehrere Jahre in New York als rechte Hand des Designers Charles Nolan. Ich war damals in einer PR-Agentur. Wir merkten schnell, dass wir ähnlich ticken, eine gemeinsame Vision teilen.

Wir sind beide ehrliche, direkte Menschen, haben einen gemeinsamen Arbeitsmodus und die gleichen Wertvorstellungen. Von Beginn an funktionierten wir zusammen. Es gab kein Anfangsgerangel. Unsere unterschiedliche Fähigkeiten haben wir zu jedem Zeitpunkt 100% in unser Unternehmen eingebracht. All das macht es natürlich leicht, sich zu finden…

OZ Wir waren für uns jeweils das perfekte Gegenstück, hatten die gleichen Prioritäten.

Hattet Ihr von Anfang an ein klares Konzept oder hat sich das entwickelt?

OZ Der Startschuss des Kölner Karnevals war damals auch der Startschuss für den Entwurf unseres Business Plans. Wir hatten eine klare Vision wie unser Concept Store aussehen sollte. Hinter „Simon und Renoldi – The Concept Store“ stand die Idee, einen individuellen, qualitativ hochwertigen Lifestyle abseits des Mainstreams anzubieten. Wir wollten einen umfassenden Lebensstil anbieten, was neben dem Verkauf von Mode auch Bücher, Geschenkartikel, Inneneinrichtung und Kunstobjekte umfasste. Inspiriert von Stores wie Colette in Paris oder L’Eclaireur.

Im Laufe der Zeit mussten erkennen, dass nicht alles so umsetzbar ist wie in der Theorie von uns gedacht. Vor ungefähr drei Jahren haben wir den Schritt zur Neupositionierung gemacht. Wir haben uns bewusst entschieden, kein Concept Store mehr zu sein.  Unser Name heute: Simon und Renoldi – The Fashionstore. Wir fokussieren uns. Unserer Philosophie sind wir aber treu geblieben.

LS Seit unserer Gründung 2008 hat sich unser Konzept natürlich verändert. Alles andere wäre auch nicht gut, hätte Stillstand bedeutet. Innerhalb der letzten Jahre haben einige Stores im Belgischen Viertel eröffnet, die sich zum Beispiel auf Home Interior oder Bücher etc. spezialisiert haben. Das sind sehr gute, inhabergeführte Stores mit viel Herzblut und einer tollen Auswahl. Da macht es für uns keinen Sinn, diese Themen auch noch anzubieten.

“Konzentration auf die Kernkompetenz”

Hinzu kommt, dass der Gedanke des „Concept Stores“ massentauglich gemacht wurde. Man hat den Eindruck über kurz oder lang sind alle Geschäfte „Concept Stores“. Da möchten wir uns nicht unbedingt einreihen. Vieles von dem was wir als inhabergeführter Concept Store angeboten haben, wird mittlerweile viel günstiger von großen Ketten nachproduziert und verkauft. Wir hatten den Eindruck, dass sich unsere Kunden wieder eine klare Linie und Ausrichtung wünschen.

Konzentration auf unsere Kernkompetenz ist daher unser Schlagwort. Natürlich gibt es nach wie vor großartige Concept Stores, wie zum Beispiel „The Store“ im Soho House in Berlin. Doch für uns ist es nicht mehr das richtige Konzept.

Der Schritt in die Selbstständigkeit ist mutig. Würdet Ihr wieder springen?

OZ Auf jeden Fall. Wir kommen beide aus Familien, in denen uns berufliche Selbstständigkeit vorgelebt wurde. Das prägt natürlich. Ganz nach dem Motto, wähle selbst, was Du im Leben tun oder erreichen möchtest… und warte nicht. Jedoch springt man nicht einmal… Man muss immer wieder aufs Neue mutig sein. Gründen braucht Mut, Zeit, Energie und vor allem Durchhaltevermögen.

LS Wenn das Herz für das Vorhaben schlägt und die nötige Leidenschaft da ist, fällt es nicht schwer, den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen. Soviel zur Theorie. In meinem Fall gehörte sicherlich auch viel Naivität dazu, aber auch das hatte seinen Sinn.

“Mut, Zeit, Energie und Durchhaltevermögen”

Im Alltag gibt es jedoch schon viele Hürden die Theorie in die Praxis umzusetzen. In unserem Fall fing es bei der Finanzierung des Vorhabens an, ging über die Location-Suche, die Verfügbarkeit der gewünschten Labels und Produkte…  Vor lauter Euphorie darf der Realitätscheck nicht fehlen.

Ebenso muss man in der Lage sein, kurzfristig umdenken zu können. Denn auch erfolgreiche Monate sind kein Garant für dauerhaften Erfolg. Zum Aufbau eines eigenen Ladens braucht man eine Menge Entschlossenheit, Dynamik und immer wieder neue Ideen, um die Kunden zu begeistern.

Was sind Eure wichtigsten Erfahrungen der letzten Jahre?

OZ Die Bereitschaft, immer neue Fragen zu stellen und neue Wege einzuschlagen. Nicht nur in Hinblick auf die strategische Ausrichtung des Stores, sondern auch sich selbst muss man hinterfragen und aufrichtig zu sich selbst sein, ob es auch wirklich das ist, was man machen möchte. Nur dann kann sich Erfolg einstellen.

LS Das würde ich ähnlich sagen… Die einzige Konstante ist die Veränderung. Ein Fakt, den wir über die Jahre immer wieder gespürt haben. Es ist so wichtig, immer wieder Fragen zu stellen. Denn nur so können wir herausfinden, warum bestimmte Dinge im Business funktionieren oder eben nicht. Das ist unser Antrieb.

Ich habe auch gelernt, uns Fehler einzugestehen, die sind genauso wichtig wie die Erfolge.

Ihr arbeitet eng zusammen und seid auch privat befreundet. Wie funktioniert das?

OZ Das funktioniert sehr gut. Wir teilen nach wie vor ähnliche Wertevorstellungen. Nicht nur was das Business betrifft, sondern eben auch in Hinblick auf unsere Familien, unsere Kinder und dem, was uns im Leben – neben Simon und Renoldi – wichtig ist.

LS Wir kannten uns nicht wirklich gut bevor wir S&R gegründet haben. Wir haben uns aber auf Anhieb super verstanden.

Ich denke, der Hauptgrund, weshalb wir privat und auch beruflich so gut miteinander klarkommen, ist die Tatsache, dass wir uns im Store immer gegenseitig Raum zur Entfaltung gegeben haben. Wir hatten zu jedem Zeitpunkt Respekt füreinander und sind beide tolerant und kritikfähig. Nach wie vor sind wir dem anderen ein treuer „Counterpart“.

Teilt Ihr Aufgabenbereiche oder macht jede, was gerade anfällt?

OZ Wir haben klare Aufgabenbereiche. Leonie ist für das Marketing und die Kommunikation sowie das Personal zuständig und ich für den Einkauf und die strategische Ausrichtung.

Dazu gehört auch ein großes Vertrauen in den Partner.  Wir diskutieren jedoch immer Entscheidungen, tauschen uns aus. Letztendlich gestalten wir Simon und Renoldi gemeinsam. Aber jeder weiß genau, was auf seiner To Do-Liste steht.

LS Ohne eine klare Aufgabenteilung würde leicht der „rote Faden“ im Unternehmen verloren gehen. Klare Aufgabenteilung sorgt für Konzentration auf die Dinge, die das Tagesgeschäft erfolgreich machen. Wie eingangs schon mal gesagt, ergänzen wir uns in unseren Fähigkeiten. Sorgen für unterschiedliche Blickwinkel auf verschiedene Fragestellungen, die der Unternehmeralltag mit sich bringt.

Ihr habt Euch bewusst gegen den Online-Handel entschieden. Was sind Eure Gründe gewesen?

OZ In der Vergangenheit kooperierten wir mit der Shopping-Plattform Luxodo und haben unser Sortiment darüber online abgebildet. Aufgrund unserer Erfahrung haben wir uns gegen die Fortführung des Online-Geschäfts entschieden.

Die Modeindustrie unterliegt einer rasanten Veränderung. Sie ist schneller und kurzlebiger geworden. Die Kollektionen wechseln so häufig wie nie zuvor. Wir sind ein kleines Unternehmen, das nicht nur, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht mit den großen Marken und Ketten mithalten kann. Ein professioneller Online-Shop mit allem was dazu gehört, erfordert ein großes Budget. Wenn dieses nicht bereitgestellt wird, geht man im Netz schlichtweg verloren bzw. wird nicht wahrgenommen.

“Simon und Renoldi steht für Individualität und Persönlichkeit”

Die andere Frage die wir uns gestellt haben, sind wir das überhaupt? Entspricht es unserer Philosophie online zu verkaufen? Nein, Simon und Renoldi steht für Individualität und Persönlichkeit, für den Austausch mit Kunden in angenehmer Atmosphäre. Wir möchten nah an unseren Kunden sein, besonderen Service gepaart mit individueller Beratung bieten.

Wir möchten Online-Stores das nicht grundsätzlich absprechen, dies ist aber nur mit einem enormen Aufwand und Budget umsetzbar, was für einen Store unserer Größe einfach nicht darstellbar ist.  So sind wir zu dem Entschluss gekommen, uns auf unser Kerngeschäft zu konzentrieren – den stationären Handel, den Handel von Mensch zu Mensch.

LS Hinzu kommt noch, dass es in unserem Leben eben nicht nur Simon und Renoldi gibt, sondern auch Familie und Freunde. Und alles braucht seine Zeit. Wenn ich heute für uns über einen Online-Shop nachdenke, kommt mir ein Sprichwort in den Sinn: „Wer zwei Hasen gleichzeitig jagt, wird keinen fangen.“

Ein Tipp für Neu-Gründerinnen. Gibt es Fehler, die man vermeiden kann?

OZ Natürlich gibt es eine Basis, die vorhanden sein sollte. Businessplan etc. Aber auf der anderen Seite muss man eigene Fehler machen, um daran zu wachsen.

LS Den richtigen Partner zu finden und eine klare Aufgabenverteilung. Neben der Leidenschaft für die Sache muss die Bereitschaft hart zu arbeiten, vorhanden sein.

Unerlässlich ist eine genaue Marktanalyse und Ausarbeitung des eigenen Konzepts mit einer klaren Zielgruppenanalyse. Bei der Standortwahl darf man keine Kompromisse machen, der Wareneinsatz muss genau berechnet sein, die Abverkäufe sowie Lagerbestände müssen ständig im Blick behalten werden.

Ich wünsche jedem Neu-Gründer, dass nie die Fragen ausgehen. Keine Fragen zu stellen oder damit aufzuhören, wäre ein großer Fehler.

Wie beschreibt Ihr Euren Stil?

OZ Bei uns gibt es wenig ‚Bling-Bling’, wir stehen für einen lässigen, aber dennoch angezogenen Style. Individualität statt Mainstream.

LS Unsere Kunden schätzen unseren Stil, den ich als „unaufgeregt“ beschreibe. Bei uns gibt es keine Eins-zu-Eins-Kopie der Laufstege. Der Mix aus guten Basics, besonderen Styles, ab und zu auch etwas verspielt, macht für uns den perfekten Look.

Was ist für Euch ein passender Business Look?

OZ Das hängt sehr stark vom geschäftlichen Anlass ab. Für das daily Business ist ein toller Rock mit einer Seidenbluse, mit oder ohne Print, gut.  Mit einer guten Basic-Hose und einer schlichten weißen Bluse, kombiniert mit einem dunklen Blazer, ist man auch immer passend gekleidet. Ein gut geschnittenes Kleid geht aber ebenso.

Interessant wird es erst wirklich, wenn man aus dem Business Look durch einen entsprechenden Schuh- oder Accessoire-Tausch einen casual Look für ‚after work occassions‘ machen kann… Das ist von Person zu Person unterschiedlich und lässt sich nicht pauschal beantworten. Wichtig ist, dass der Look authentisch wirkt. Es gibt auch absolute No-Gos…

LS Wichtiger als den passenden Business Look zu tragen, ist es seinen eignen Stil gefunden zu haben. Für mich ist ein passender Business Look, genau wie bei Olivia, auch abhängig vom Anlass. Eine unifarbene schmale Hose, z.B., – am liebsten von Joseph in blau oder schwarz – kombiniert mit einem schlichten Oberteil und ggf. einem Blazer, ist ein guter Business Look.

Wie sieht Euer persönliches Power Business Outfit aus?

OZ Das gibt es nicht! Wir unterliegen keiner zwanghaften Kleiderordnung und genießen die Freiheit, die unser Beruf mit sich bringt. Sich bei Business Events anzupassen, ohne seinen Stil zu ändern, ist dann die Kür… 

LS Ich persönlich mag es schlicht und auch farblich eher gedeckt. Eigentlich genauso wie ich es in der vorherigen Frage beantwortet habe. Mein persönliches Power-Outfit ist eher hochgeschlossen, nicht zu figurbetont, einfach gut gefittet und ohne aufwendige Muster.

Folgt Ihr Trends?

OZ Davon kann man sich nicht frei machen. Man hat zwar seinen eigenen Stil, aber es kommen und gehen die Favoriten entsprechend den Trends der Saison.

LS Mit Sicherheit. Bei mir kommen die meistens aber immer etwas zeitversetzt an…

Welchen Rat habt Ihr für Frauen, die ihren Stil noch suchen?

OZ Tragt das, in dem ihr euch wohl und NICHT verkleidet fühlt. Habt das Selbstvertrauen euch angemessen, aber unverfälscht zu zeigen. Ihr müsst nicht tragen, was alle tragen! Achtet darauf, eurem Körperbau und Typus zu schmeicheln.

Ausprobieren. Dinge anprobieren, auch wenn es im ersten Moment nicht zu einem zu passen scheint.

LS Dem schließe ich mich an. Vielleicht auch mal etwas mutiger sein und nach Sachen greifen, die normalerweise nicht „im Schrank“ landen. Hört auf Euch selbst, womit fühlt ihr Euch wohl!? Ein Besuch bei Simon und Renoldi kann natürlich auch weiter helfen…

Beruf und Familie, das ewige Thema: Wie schafft Ihr den Spagat?

OZ: Keine Ahnung :). Man muss den Mut zum ‚Nein-Sagen‘ haben. Leichter gesagt als getan… Unsere Partner unterstützen uns, wo es geht. Ansonsten muss man sich gut organisieren und die Hilfe in Anspruch nehmen, die man bekommen kann.

Es bleibt häufig dennoch das schlechte Gewissen, da man einfach nicht allem so gerecht werden kann, wie man gerne möchte. Oder wie der eigene Anspruch es voraussetzt.

LS Die Befürwortung der Familie für das, was man tut, ist für mich sehr wichtig. Ich musste lernen, ehrlich und offen zu vermitteln, was ich brauche hinsichtlich Unterstützung und Hilfestellung innerhalb meiner Familie. Ich war nicht immer gut darin, diese Dinge auszusprechen.

Jeder Tag will gut organisiert sein. Manchmal muss ich auch auf Dinge verzichten, bzw. eingestehen, dass ich nicht alles, was auf meiner Liste stand, auch erledigt habe.

Wo findet Ihr Inspiration?

OZ: Überall! Am meisten im Alltag und täglichen Austausch. Auf Reisen, bei Freunden, unseren Familien und Kindern, aber auch bei unseren Kunden…

LS Eine gute Frage. Reisen würde mich bestimmt inspirieren. Dazu kommen wir als Familie jedoch zurzeit nicht. Es gibt aber inspirierende Menschen in meinem Umfeld. Die sozialen Medien (Fluch und Segen zugleich) aus unterschiedlichen Bereichen inspirieren mich, aber auch ganz altmodisch Bücher und Printmagazine. Ich glaube, ich gehe mit offenen Augen durch den Alltag, das gibt auch immer Inspiration.

Wie könnt Ihr entspannen?

OZ  Natürlich (auch) bei der Arbeit, da wir tun, was wir lieben!

LS Entspannung ist mir lange Zeit „abhanden“ gekommen. Ich war nicht wirklich achtsam, habe die Bedürfnisse der Menschen um mich herum über meine gestellt. Das ging nicht lange gut. Das Ergebnis war Frust auf ganzer Linie und eine ständige Abgespanntheit. Heute schaffe ich mir bewusst Freiräume und mache zum Bespiel auch dann Sport, wenn es eigentlich nicht in den Tag passt.

Ich musste lernen, Dinge liegen zu lassen. Entspannen kann ich auch abends, wenn die Kinder im Bett sind und ich die Ruhe finde, ein gutes Buch zu lesen.

Welches gesellschaftliche Thema liegt Euch am Herzen?

OZ Wie gehen wir mit dem Thema Digitalisierung um? Es ist allgegenwärtig und beschäftigt uns nicht nur im geschäftlichen, sondern auch in familiären Bereichen.

Auch das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit bewegt uns. Wie weit sind wir – und auch unsere Kunden – bereit zu gehen, um unser Leben nachhaltig zu ändern und dem Thema in „angemessenem Maß“ nachzukommen? 

LS Ich merke, dass ich mich mehr und mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit bei S&R, aber auch im privaten Umfeld beschäftige. Wir alle tragen Verantwortung. Ich versuche dieser in meinem Alltag verstärkt nachzukommen.

 

 

 

COME / LISTEN / BE INSPIRED

Styles4Work hat die erste Podiumsdiskussion veranstaltet, zu der wir euch im Rahmen eines After-Work-Cocktails eingeladen haben. Den Sprung in die Selbstständigkeit wagen, ein eigenes Unternehmen gründen, Mut haben und Kampfgeist beweisen. Niederlagen einstecken, trotzdem weitermachen, durchhalten und täglich Motivation finden. Das waren die Themen an diesem Abend, der unter dem Motto “Lessons learned. Drei erfolgreiche Frauen – drei inspirierende Wege” stand.

Denn eines der großen und übergreifenden Ziele von Styles4Work ist es, euch zu motivieren, Mut zu machen und auf euren Wegen zu unterstützen. Und – nicht zuletzt – wollen wir euch zusammenbringen! Wir sind überzeugt, dass Frauen von gegenseitigem Engagement nur profitieren können. Bereichernde Inspiration hilft zweifelsohne allen Frauen. Zusammenhalt zählt: We are all in this together! Für uns hervorragende Gründe eine Styles4Work Community auf die Beine zu stellen und erst einmal einen tollen Abend mit interessanten Gästen und Teilnehmerinnen zu organisieren.

Moderiert wurde die Diskussionsrunde von der wunderbaren Anne Gesthuysen, die eine sehr persönliche und frische Ansprache fand und gekonnt durch die Diskussion führte. Als Rednerinnen waren dabei Jovan Oberleithner von j.jackman, Andra Gallhöfer von ByMi sowie Julia Ritter von desiary.de.

Alle drei Frauen haben, entweder aus einem gut situierten Job heraus oder in sehr jungen Jahren, den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Und sind mit vollem Eifer dabeigeblieben.

Eifer ist überhaupt ein wichtiger Ansporn für die Gründerinnen. Ebenso gehören Leidenschaft und Liebe zu ihren Produkten dazu. Diese Impulse nehmen Jovan, Andra und Julia täglich mit in ihre Unternehmen. Sie motivieren und helfen, Misserfolge einzustecken. Denn die gehören auch dazu: “Aus Fehlern lernt man”, so alle Drei, das stimmt generell und insbesondere in der Selbstständigkeit.

Als weiteres Credo für die Unternehmerinnen gilt: “Einfach machen”! Nicht alles durchplanen und ständige Alternativen und Möglichkeiten überlegen, sondern loslegen.

JOVAN’s STORY

Jovan von J.Jackman beispielsweise, hatte die Idee, in Berlin nachhaltige Businessmode für Frauen zu entwerfen und zu produzieren. In einem für sie weitgehend fremden Land, dessen Sprache sie kaum sprach, ohne Kontakte und Erfahrung in der Modewelt. Sie war dermaßen überzeugt von ihrer Idee, dass sie “einfach” gegründet hat. Mit viel Mut, aber mindestens ebenso viel Biss und Enthusiasmus. Dieser Schritt hat sich sehr gelohnt. Mittlerweile stellt sie eine eigene Kollektion auf die Beine und befindet sich mit Kurs auf Wachstum. Und mit nachhaltiger Mode hat Jovan genau den Puls der Zeit getroffen.

ANDRA’s LÄCHELN

Anne Gesthuysen, Julia Ritter und Andra Gallhöfer (v. l.)

Andra von ByMi ist vergleichsweise lange im Modebusiness und hat mit ihrem Blusenlabel ByMi erfolgreich Unternehmensgeschichte geschrieben. Auf ihrem Werdegang hat ihr sicher geholfen, dass sie aus einer Unternehmerfamilie kommt. Wie sie selbst sagt: “Das Unternehmertum hat man im Blut, das kann man nicht wirklich lernen.” Ebenfalls geholfen hat die Unterstützung und der Zusammenhalt mit ihren Zwillingsgeschwistern, mit denen sie ursprünglich gegründet hatte.

Vor kurzem ist Andra Mutter einer kleiner Tochter geworden. Der Familienzuwachs hat ihre Arbeitssituation verändert und fordert seitdem viel Organisationstalent. Wenn es nicht anders geht, kommt die Kleine einfach mit ins Büro. Häufig hört Andra auch Kritik an ihrer Lebenssituation. Die lächelt sie einfach weg, sieht das Positive und macht weiter auf ihrem Weg. Andra setzte ihre Maßstäbe für Vereinbarkeit von Job und Familie neu. Übrigens, einer der großen Vorteile an der Selbstständigkeit für sie – frei zu sein und selbst entscheiden zu können.

JULIA’s TRAUM

Julia von desiary.de strahlt vor Kreativität und Ideenreichtum. Ursprünglich hat sie BWL studiert und für eine Beratung gearbeitet. Dort fehlte ihr schnell die Möglichkeit “etwas Eigenes zu schaffen.” Also hat sie kurzerhand auf Innenarchitektur umgesattelt. Bereits während ihres Studiums hat sie angefangen, Kleinmöbel online zu verkaufen.

Extrem motiviert durch diesen Erfolg, hat sich die Idee eines Concept Store für Wohnaccessoires und Geschenkideen entwickelt. Julia hat konsequent und mutig, mit 29 Jahren, desiary.de gegründet. Eben einfach gemacht! Übrigens hat sie ihre Firma entgegen einiger Skepsis und mit viel Kampfgeist durchgezogen. Geholfen haben ihr ein starker Wille, großes Organisationstalent und der Wunsch nach Unabhängigkeit.

Wir haben inspirierende Geschichten gehört. Aus dem Leben gegriffen. Sehr persönlich und sehr motivierend für alle, die selbst mit dem Gedanken spielen, sich selbstständig zu machen. Oder, so wie wir, den Schritt gerade gegangen sind!

Wenn ihr mehr über die ermutigenden Lebenswege von Jovan, Andra und Julia erfahren möchtet, schaut euch unsere Interviews mit den Gründerinnen an!

Wollt ihr beim nächsten Styles4Work Event auch mitmachen? Gerne! Einfach schreiben an info@styles4work.com. Wir freuen uns über persönliches Feedback.

LABELS TO MEET: ByMi

Gemeinsam mit ihren Geschwistern gründete Andra Gallhöfer im Jahr 2011 das Blusenlabel ByMi. Sie entwerfen und produzieren in der Hauptsache Blusen, Tuniken und Poloshirts, die sich durch eine perfekte und zeitlose Passform, aber auch durch feine und subtile Details, z.B. an Kragen und Manschette, definieren. Die etwas andere, klassische Bluse eben. Inzwischen haben sie ihre Kollektion um schicke Kleider erweitert und sind europaweit in über 120 namhaften Geschäften vertreten. Auch einen gut laufenden Online-Shop gibt es.

Eine Erfolgsgeschichte, die noch nicht zu Ende geschrieben ist. ByMi wächst stetig und arbeitet weiter an der Internationalisierung des Business.

Im Interview erfahren wir, wie sie auf die Idee gekommen ist, Blusen zu produzieren, wo sie ihr Unternehmen in zehn Jahren sieht, was Mode für sie bedeutet und wie ihr liebster Power Business Look aussieht.

 

Du hast sehr früh den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Würdest Du wieder springen?

Ich arbeite sehr gerne selbstständig und byMi ist eine wahre Herzensangelegenheit für mich, also bin ich immer froh, dass ich den Schritt gewagt habe. Über die letzten Jahre hat man wahnsinnig viel dazu gelernt. Wir arbeiten mit so vielen tollen Menschen zusammen und jeder Tag ist unglaublich spannend. Wenn ich zurückblicke, bin ich sehr stolz auf das, was wir erreicht haben und alleine dafür würde ich vermutlich wieder springen.

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, ausgerechnet Damenblusen zu produzieren?

Wir sind auf der Suche nach Damenblusen damals ein wenig verzweifelt und haben dann den Schluss gefasst, wenn es die perfekte Bluse noch nirgendwo zu kaufen gibt, dann machen wir sie selbst. Unsere Idee ist es, die ultimative Bluse zu kreieren für die modebewusste, moderne Frau. Ob es jetzt um ein Business Meeting oder ein Date geht, wir wollten ein Produkt, in dem sie sich zu jedem Anlass sowohl bequem als auch chic gekleidet fühlt.

Was macht die ByMi-Bluse so besonders?

”Endlich Blusen, die nicht nur wunderschön sind, sondern auch wirklich passen!“ Also für den Typ Frau, der die perfekt sitzende und hochwertig verarbeitete Bluse sucht, die zudem noch zeitlos, elegant und von hoher Qualität ist. Die exakte Schnittführung und stetige Optimierungen sind das Geheimrezept der perfekten byMi-Passformen.

Unsere Blusen zeichnen sich durch die hohe Qualität des Materials aus und wir achten sehr auf die nachhaltige Produktion unserer Stücke. Eine ByMi Bluse ist zu 100% “Made in Europe” und darauf sind wir sehr stolz. Außerdem sind unsere klassischen Schnitte immer mit verspielten Details ergänzt, sei es ein hochwertiges Zierband, das dezent hervorblitzt oder ein besonderer Knopf. Wir legen großen Wert auf solche kleinen Feinheiten.

Wo findest Du Inspiration für Eure Entwürfe?

In meinem Alltag, in den Menschen um mich herum und in meiner Familie. In Köln ist man immer umgeben von einem ganz besonderen Esprit. Es herrscht ein wunderbares Miteinander und das inspiriert mich täglich. Ich fahre gerne auf dem Rad durch die Stadt, so ist man richtig Teil des regen Treibens. Man sieht so viele Trends und Stilrichtungen und ganz unterschiedliche Arten, wie Menschen sich ausdrücken. Ich nehme Inspiration auch gerne aus meinem eignen Leben. Zum Beispiel, wenn ich merke ein Kleidungstück eignet sich nicht gut, um damit auf allen vieren mit meiner kleinen Tochter zu spielen. Dann überlege ich gerne, was könnte man ändern, um es auch für diese Lebenslage optimal zu gestalten.

Wie würdest Du den Unternehmensgeist von ByMi beschreiben?

Wir sind ein kleines familiäres Unternehmen. Jeder kennt sich, man hilft sich gerne gegenseitig und wenn Entscheidungen getroffen werden, ist jede Meinung am Tisch willkommen. Ich komme morgens gerne zur Arbeit und es ist mir sehr wichtig, dass es meinen Mitarbeitern genauso geht. Ich glaube, Freude an dem was man tut, ist die beste Voraussetzung für ein gutes Ergebnis.

Wie würdest Du die wichtigsten Erfahrungen der letzten Jahre zusammenfassen?

Die letzten Jahre waren eine gute Schule. Viele Dinge weiß man erst, wenn man sie ein Mal versucht hat, gescheitert ist und dann eine bessere Idee hatte.

Wo siehst Du ByMi in zehn Jahren?

Wir hoffen, noch weiter wachsen zu dürfen. Uns liegt das Thema „nachhaltige Mode“ sehr am Herzen und es ist mir wichtig, es weiter voran treiben zu können, ganz besonders heut zu Tage.

Hast Du einen Tipp für Gründerinnen?

Ich glaube, grundsätzlich darf man sich nicht unterkriegen lassen. Wenn du eine gute Idee hast und du überzeugt davon bist, dann heißt es dran bleiben und „einfach machen“. Die ersten Jahre sind immer die schwierigsten, bis man die Sache überhaupt erst mal richtig ins Rollen gebracht hat, fließt bereits viel Energie, Liebe und Arbeit in das Projekt und da muss man stark bleiben, denn dran bleiben lohnt sich.

Wie könnte man mehr Frauen motivieren, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Ich glaube, Artikel und Interviews wie dieser hier sind eine gute Art darauf aufmerksam zu machen, dass es Frauen gibt, die den Sprung bereits gewagt haben. Information ist unglaublich wichtig, ich denke, das macht Mut und inspiriert.

Mode ist ein persönliches, emotionales Thema. Was bedeutet sie für Dich?

In der Mode bewundere ich Karl Lagerfeld für seine Geradlinigkeit, die Familie Etro und auch Missoni für ihre Stil-Treue und Klasse. Genau so einen unverwechselbaren Stil möchten wir unter byMi etablieren.

Hast Du einen Power Business Look, in dem Du Dich immer gut fühlst?

Die Zeiten, als sich Frauen entweder als Büromäuschen oder Männer-Double verkleiden mussten, sind glücklicherweise vorbei. Dennoch gibt es natürlich gewisse Dresscode-Regeln und wie sagt man so schön „Kleider machen Leute“. Mein perfekter Business Look ist ein knöchellanger fliessender Rock und dazu eine lockere Seidenbluse, z.B. unsere Bluse Garmisch. Damit ist man nicht nur tagsüber für Business Meetings perfekt angezogen, sondern auch abends für ein Dinner oder einen After-Work Drink. Das Outfit wirkt elegant, feminin, modisch und gleichzeitig seriös für die Business-Welt.

Inzwischen hast Du selbst eine kleine Familie. Wie schaffst Du den Spagat zwischen Job und Familie?

Man muss einfach ein gutes Gleichgewicht finden. Ich bringe meine Tochter gerne auch mal mit ins Büro. Das ist eben der Vorteil in einem familiären Arbeitsumfeld.

Ich bin schließlich auch ein Vorbild für sie und finde es schön, dass sie so viel mit bekommt von meiner Arbeit.

Welches Buch liegt gerade auf Deinem Nachttisch?

Die Biographie von Coco Chanel, eine sehr inspirierende Persönlichkeit. Sie begann mit ihren Designs eine neue Mode-Ära und oftmals hörte sie nicht auf andere Leute, sie folgte einfach ihren Träumen. Stärke und klare Visionen haben mir irgendwie geholfen, mutig zu sein und weiterzumachen mit unserer Firma.

MEET Petra Dieners, erfolgreiche Bloggerin und Influencerin

Wie findet man den Weg vom Möbeldesign zum Bloggen und wird erfolgreiche Influencerin? Diese Frage und noch einige mehr, haben wir Petra Dieners im Interview gestellt. Vor drei Jahren hat sie den Fashion- & Lifestyle Blog Lieblingsstil.de begonnen, der gezielt Frauen über 40 ansprechen soll.

Inzwischen hat sie über 80.000 Follower auf Instagram und inspiriert mit ihren kreativen und außergewöhnlichen Looks, die so gar nicht „deutsch“ sind, Frauen jeder Generation.

Petra Dieners strahlt und sprüht vor Energie, wenn sie uns erzählt, wer ihr Vorbild in Sachen Stil ist, welchen Rat sie für junge Bloggerinnen hat und warum ein passendes Business Outfit wichtig ist.

 

Du hast Wirtschaftswissenschaften studiert, in mehreren großen Unternehmen gearbeitet, schließlich eigene Möbel entworfen, produziert und verkauft. Wie bist Du schließlich zur Fashion Bloggerin geworden?

Nachdem ich meine Firma verkauft habe, wollte ich erst einmal durchatmen und etwas häuslicher werden. Aber ich habe einfach zu viel Energie. Mir wurde schnell langweilig. Seit meiner Kindheit liebe ich Mode und ich wollte schon immer gerne in der Modebranche arbeiten. Dann bin ich auf die Idee gekommen, Mode- und Lifestsyle-Bloggerin ab 40 zu werden.

Wie gelang Dir der Durchbruch in der stark konkurrierenden Branche?

Ich habe mich nicht auf andere konzentriert, sondern einfach auf das, was ich schön und stylish finde. Es ist wichtig authentisch zu sein und bei sich zu bleiben und nicht nachzuahmen, was andere machen.

Du bist Dein eigener Chef. Ist das eher Freiheit oder Stress?

Ich war ja auch schon in der Möbelfirma mein eigener Chef. So bin ich das gewohnt. Der Freiheitsgedanke überwiegt, aber natürlich ist es auch Verantwortung und harte Arbeit.

Wie motivierst Du Dich jeden Tag?

Ich brauche mich nicht zu motivieren. Ich freue mich auf jeden neuen Tag! Es gibt so viel schöne Projekte, so viele nette Menschen. Ich habe meinen Traumjob gefunden!

Bist Du der Meinung, dass Frauen in der Berufswelt generell härter kämpfen müssen?

Ich habe eine differenzierte Meinung zur Frauenquote. Ich bin der Meinung, wer gut und bereit ist, hart zu arbeiten, bekommt auch die Position, die er (sie) möchte.

Hast Du einen Tipp für junge Bloggerinnen?

Man sollte unbedingt eine solide Ausbildung haben. Dann ist man flexibler und hat auch eine professionellere Sicht auf die Dinge.

Nach welchen Kriterien stellst Du Deine Looks zusammen?

Ich bin ein Bauchmensch und suche meine Looks immer nach meinem „Tagesgefühl“ aus. Aber besonders spannend wird ein Look, wenn man mit Farben und Mustern spielt. Am Ende sollte trotzdem alles zusammenpassen.

Hast Du ein Vorbild für Stil oder Mode?

Meine Oma war mein großes Stilvorbild für mich. Sie war sehr elegant und gepflegt. Mit 92 ging sie noch jede Woche zum Friseur, hatte lackierte Fingernägel und war immer sehr schick.

Wie wichtig ist ein passendes Business Outfit?

Ich finde es sehr wichtig. „Denn wie Du kommest gegangen, so wirst Du empfangen.“ Daran hat sich meiner Meinung nach nichts geändert. Aber Business Outfits können ja trotzdem modisch sein.

Mode ist ein emotionales, sehr persönliches Thema. Gibt es für Dich einen Business Power Look, in dem Du Dich immer gut fühlst?

In einem schicken, sehr gut geschnittenen Hosenanzug fühle ich mich bei einem Business Meeting immer wohl. Wenn man sich wohlfühlt, strahlt man auch viel mehr Selbstbewusstsein aus.

Welches gesellschaftliche Thema liegt Dir am Herzen?

Umweltthemen liegen mir sehr am Herzen. Ich hoffe, dass sich auch die großen Parteien in Zukunft noch intensiver dafür einsetzen. Durch Förderung und Bildung müssen wir alle daran arbeiten, dass die Schere zwischen arm und reich nicht größer wird. Die Integration der Flüchtlinge ist sehr wichtig.

 

 

 

MEET Anne Kitzmann, Finanzcoach und Power Woman

Annegret Kitzmann-Schubert beschäftigt sich mit einem Thema, das von Frauen häufig immer noch weitgehend umschifft wird: Geld.

Annegret berät als unabhängige Finanzberaterin und Coach Frauen in Geldangelegenheiten, gibt Impulse rund um Geldstrategien, die persönlich und individuell entwickelt werden und hilft, die eigene Einstellung zum Thema Geld zu analysieren. Sie hält Vorträge über aktuelle Finanzfragen und greift auch Fragen wie Altersversorgung für Frauen auf. Außerdem organisiert sie zusammen mit Styling Coach Jasmin Leheta einen Workshop, der sich mit sinnvollen und nachhaltigen Investitionen in Kleidung und Inneneinrichtung beschäftigt.

Mit großer Empathie und Begeisterung widmet sich die Volljuristin diesen Themen und vermittelt gekonnt und nahbar ihr Wissen.

In unserem Interview erzählt sie uns, wie sie ihren Weg gefunden hat, gibt Tipps zum Thema Altersarmut bei Frauen und warum sie einen Business Power Look braucht.

 

Wie bist Du auf die Idee gekommen, Dich als unabhängige Finanzberaterin selbständig zu machen?

Nach meinem Jurastudium bin ich fast zehn Jahre bei verschiedenen Konzernen im Immobilienbereich tätig gewesen. Nicht nur dort war ich immer für ‚das Geld zuständig‘, auch in meiner Ehe. Ich entschloss mich zu einer Weiterbildung in Sachen Finanzen. Danach erkundigten sich immer mehr Menschen, die mit der Beratung durch ihre Bank unzufrieden waren, bei mir, wie ich selbst mein Geld erfolgreich anlege. Deshalb beschloss ich, mich im Jahr 2002 als unabhängige Finanzberaterin selbständig zu machen.

Kannst Du uns einen kurzen Einblick in Dein Konzept geben?

Eine ganzheitliche Beratung liegt mir sehr am Herzen: Mein Leben, mein Geld – so heißt ja auch mein Blog! Im Mittelpunkt steht der kluge Vermögensaufbau – für die individuelle Lebenssituation meiner Kundinnen. Wir klären: Was sind Ziele und Wünsche im Leben? Was ist wichtig? Was will sie mit dem Geld erreichen? Anschließend erarbeite ich konkrete Vorschläge aus den Bereichen Kapitalanlage und Versicherung für die nächsten Geld-Schritte. Wenn die Kundin meine Vorschläge gut findet und sie umsetzen will, dann realisiere ich das Konzept. Ich leite alle notwendigen Schritte in die Wege, um die Geldanlage in die Praxis umzusetzen.

Welche Eigenschaften oder Talente sollte man mitbringen als Coach?

Meiner Erfahrung nach ist das vor allem Empathie. Ich höre zu Beginn meiner Beratung viel zu, damit ich verstehen kann, wie der Mensch tickt und was ihn glücklich macht. Nur dann kann ich die Geldlösung finden, die ihn optimal unterstützt.

Haben es Frauen im Job generell schwerer als Männer?

Wir haben es schwerer, wenn wir daran glauben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wir mit Beharrlichkeit ans Ziel kommen. In vielen Situationen allerdings habe ich mir ein dickes Fell aneignen müssen. Aber Männer gehen ja untereinander auch nicht unbedingt zimperlich um.

Wie denkst Du über die Frauenquote? Gibt es für Dich auch alternative Ansätze?

Da sich so lange nichts bewegt hat und es immer noch Unternehmen gibt, die sich Null-Prozent-Frauenanteil in Führungspositionen zum Ziel setzen, brauchen wir die Quote. In ein paar Jahren, wenn wir den Thomas-Kreislauf zu den Akten legen können, mag das vielleicht anders aussehen.

Altersarmut bei Frauen ist ein Thema, das viele von uns beschäftigt. Hast Du ein paar Tipps für uns?

Ich rate Frauen immer dazu, frühzeitig diese eine Frage zu beantworten: Wie groß muss das finanzielle Polster für mein Alter sein? Eine Analyse der Finanzen beugt möglichen Versorgungslücken vor. Wenn die Frauen wissen, mit welchen Einnahmen und Ausgaben sie zu rechnen haben, können wir planen: Vermögen aufbauen, vermehren, gewählte Produkte überprüfen und gegebenenfalls aktualisieren. Je früher die Frauen anfangen, desto besser. Und ganz wichtig: Kleinvieh macht auch Mist! Also auch mit kleinen Sparbeiträgen lassen sich über die Jahre hinweg attraktive Summen zusammentragen.

Hast Du einen Tipp für Frauen auf ihrem Karriereweg?

Dranbleiben. Lernen. Vernetzen. In meinem Berufsleben habe ich erfahren, dass ein gutes Netzwerk wirklich wichtig ist! Ob zum Erfahrungsaustausch oder zur Empfehlung neuer Kunden.“Du musst nicht alles selbst können und du muss nicht schon alles im Vorhinein wissen, das ist anstrengend und auch gar nicht möglich. Vertrau dir selbst auf dem Weg.

Wie würdest Du deinen Modestil beschreiben?

Weiblich frisch: Mit Blumenblusen, bunten Sommerkleidern und einer sportlichen Note, denn ich gehe in meiner Freizeit gerne wandern.

Seit über zwei Jahren arbeitest Du mit Styling Coach Jasmin Leheta. Zusammen stellt ihr Workshops rund um sinnvolle Investitionen in werthaltiges Design für Kleider und Inneneinrichtung auf die Beine. Kannst Du uns einen kurzen Einblick geben?

Zusammen geben wir Impulse rund um Wert-haltiges Design für Kleidung und Wohnen. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, unser Wissen darüber weiterzugeben, warum Werteorientierung beim Design so wichtig ist, wie man Werte bei Kleidung und Einrichtung nicht nur erhält sondern auch steigert. Und wir zeigen Wege auf, wie man dabei vorgehen kann.

Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit und warum ist sie klug?

Mit Jasmin Leheta habe ich sowohl an meinem Styling – passend zu meinem Personal Brand – gearbeitet, als auch an unserer Einrichtung. Bei beiden Projekten habe ich gemerkt, dass es hier ein großes Potential gibt, um nachhaltig Werte zu schaffen und zu bewahren. Schließlich kann man sowohl für Kleidung als auch für Einrichtungsgegenstände ein kleines Vermögen ausgeben und da ist es nur klug, sich Gedanken zu machen, was zu den individuellen Wertvorstellungen passt!

Styling Coach Jasmin Lehata
Jasmin Lehata copyright by Thomas Wieland

Hast Du einen Business Power Look, in dem Du dich immer gut fühlst?

Ich liebe farbenfrohe Kleider! Und den Zwiebellook, denn ich friere leicht. Also eine Jacke, manchmal auch mehrere, eine Bluse, dazu einen Rock und Stiefel oder sommerliche Sportschuhe – gerne auch glänzend. Ich mag Blumen-Muster, meine Powerfarben sind rosa und dunkelblau.

Versuchst Du Modetrends in Dein Business Outfit einzubauen?

Ich kleide mich gerne zeitlos-klassisch. Das passt zu meiner Strategie, Werte zu bewahren. Aber manchmal kann ich an einem bunten Sommerkleid der aktuellen Festival-Kollektionen nicht vorbeigehen…

Was rätst Du Frauen, die Ihren Style noch suchen?

Mir hat die Arbeit mit Jasmin Leheta sehr geholfen, meinen Stil weiterzuentwickeln. Der Blick von außen gepaart mit langjähriger Erfahrung war für mich von unschätzbarem Wert. Zudem spare ich viel Zeit für das Suchen der Kleidungsstücke, weil ich durch die Shopping-Begleitung von Jasmin schnell zu den Anbietern geführt werde, die meinen Stil und meine Material-Wünsche bedienen – und das in meiner Größe! Ich rate also dazu, sich in die Hände von Expertinnen zu begeben.

Welchen Rat würdest Du deinem jungen Selbst geben?

Ich würde mir zur Großzügigkeit raten: Mir selbst gegenüber und auch anderen. Und zwar nicht nur gelegentlich beim Geldausgeben, sondern vor allem beim Vertrauen, Verzeihen und bei der Sorglosigkeit. Heute weiß ich: Für mich passiert immer das Beste!“

Wer oder was inspiriert Dich?

Ich lese gerne Bücher, besuche einen literarischen Salon sowie seit vielen Jahren ein Business-Netzwerk für Frauen. Auch in Instagram finde ich gute Ideen. Regelmäßig lege ich Auszeiten in der Natur und beim Bergwandern ein. Einen wichtigen Stellenwert hat für mich auch der Austausch mit langjährigen Freundinnen und Freunden.

Welches gesellschaftliche Thema liegt Dir am Herzen?

Das Zusammenführen von Menschen, die etwas brauchen, mit Dingen, die gerade niemand braucht. Ich engagiere mich in einer Initiative, bei der wir ausgemusterte Brillen und Orthesen in Länder transportieren lassen, in denen diese Dinge Mangelwaren sind. Auch hier geht es für mich darum, Werte zu bewahren und Menschen zu vernetzen.

Anne Kitzmann Logo

 

 

MEET Dr. Stephanie Thoennissen, erfolgreiche und entspannte Working Mum

Stephanie Thoennissen, 42 Jahre, promovierte Betriebswirtschaftlerin und Mutter zweier entzückender Kinder, lebt in Köln und ist als selbstständige Beraterin auf die Medizinproduktbranche spezialisiert. Stephanies Arbeitsalltag ist durchgetaktet, von morgens 7 bis abends 21 Uhr. Ihre positive Energie und ihr Strahlen lässt sich die erfolgreiche Working Mum ebenso wenig nehmen wie ihre Entspanntheit.

Für uns ein blendendes Beispiel, wie man es schaffen kann, Job und Familie unter einen Hut zu bringen, auch wenn häufig viel Organisationstalent gefragt ist.

Im Interview verrät sie uns, welchen Rat sie ihrem jungen Selbst geben würde, was sie von der Frauenquote hält und wie ihr Business Power Look aussieht.

 

Wie bist Du in die Pharmaindustrie, bzw. zu Medizinprodukten gekommen?

Nach meinem BWL Studium habe ich bei der Boston Consulting Group angefangen, zunächst mit dem Schwerpunkt Financial Services. Parallel habe ich nach einem spannenden und zu mir passenden Promotionsthema gesucht. Dies fand ich schließlich in der Gesundheitsökonomie, da ich mich aus familiären Gründen zu dieser Zeit stark mit den damaligen Veränderungen in der Gesundheitsversorgung auseinandergesetzt habe.

Nach dem Sabbatical für die Promotion habe ich – zurück bei BCG – noch einige Projekte für Krankenversicherer und auch für Pharmaunternehmen gemacht, bevor ich schließlich zu Novartis gewechselt bin. Das war sehr spannend und der Konzern bot tolle Entwicklungsmöglichkeiten.

Durch die Geburt unserer Kinder war ich jedoch nicht mehr so mobil und an Köln als Familien-Basis gebunden. Das schränkte die tollen Möglichkeiten im Konzern naturgemäß stark ein.

In welchem Bereich arbeitest Du momentan?

Nach der Geburt unseres Sohnes vor knapp fünf Jahren habe ich Novartis den Rücken gekehrt und arbeite seitdem als selbständige Beraterin vor allem für das Unternehmen meines Mannes mit Sitz in Köln.

Bis ich dazu gestoßen bin, war dieses ein reines Marketing- und Vertriebsunternehmen, vor allem mit Produkten für Orthopäden. Ich habe dann einen neuen Bereich aufgebaut und das Unternehmen zu einem Hersteller von Medizinprodukten gemacht.

Für die sog. CE Zertifizierung mussten umfangreiche regulatorische Voraussetzungen geschaffen werden. Für die Produktentwicklung müssen viele wissenschaftliche Untersuchungen und Studien durchgeführt, zahlreiche technische Validierungen gemacht, Lieferanten koordiniert und deutsche sowie internationale Kunden betreut werden. Da wir ein sehr kleines Team und im Bereich der Herstellung quasi ein Start-Up sind, mache ich das fast alles selbst. Das ist ein echter Kraftakt, aber auch eine schöne intellektuelle Herausforderung.

Du arbeitest mit Deinem Mann eng zusammen. Wie funktioniert das und wann darf nicht mehr über Arbeit gesprochen werden?

Ganz klar, wenn die Kinder dabei sind, ist der Job kein Gesprächsthema! Zumindest probieren wir das.

Ich gebe zu, dass ich anfangs sehr skeptisch war, ob es eine gute Idee ist, beruflich gemeinsame Sache zu machen. Inzwischen gefällt es mir gut. Das liegt wohl insbesondere daran, dass wir sehr klar getrennte Aufgaben- und Verantwortungsbereiche haben. Wir kommen uns somit nur selten fachlich in die Quere. Tatsächlich genießen wir es, dass wir mittags zusammen essen gehen und uns mit unseren oft spannenden beruflichen Themen auseinandersetzen können.  Unsere unterschiedlichen Talente und beruflichen Werdegänge ergänzen sich ziemlich gut.

Müssen Frauen Deiner Meinung nach in der Berufswelt generell härter kämpfen?

Das habe ich so nicht erlebt. Mir scheint, dass Frauen beruflich eigentlich alle Möglichkeiten haben, aber die Sache mit der Familiengründung trägt uns dann leider oft aus der Kurve.

Brauchen wir Frauenquoten oder gibt es für Dich auch alternative Ansätze?

Gerade in Westdeutschland ist das Familienverständnis immer noch sehr traditionell und konservativ. Sind Kinder da, tritt ganz oft die Frau langfristig beruflich kürzer und die Karriere des Mannes hat auf einmal Vorfahrt – egal, wer vorher wie intensiv gearbeitet und wer wieviel verdient hat. Und viele Paare fühlen sich damit ja durchaus wohl. Daher bin ich nicht sicher, ob eine Frauenquote da helfen kann. Als Eltern möchten wir für unsere Kinder da sein und diese nicht zehn Stunden am Tag in eine Betreuungseinrichtung geben.

Aber müssen es immer wir Frauen sein, die um 15:00 Uhr hektisch das Büro verlassen? Es sollte uns nicht reichen, nur in Teilzeit „irgendetwas zu machen“, sobald Kinder da sind. Es kann meiner Meinung nach nicht sein, dass regelmäßig die Frauen zurückstecken und auf spannende, gut bezahlte Jobs verzichten. Das stellt außerdem ein Armutsrisiko für uns Frauen dar (aber das ist wieder ein anderes Thema).

Um das zu ändern, bräuchte es vielleicht ein neues gesellschaftliches Mindset, das es Vätern und Müttern in Führungspositionen ohne „Naserümpfen“ erlaubt, nachmittags Kinder zu betreuen und sich abends wieder an den Rechner zu setzen. Ein Mindset, in dem sich Männer genau wie ihre Frauen für all die Themen verantwortlich fühlen, die dem privaten Kontext zuzuordnen sind. Ein Mindset, in dem beide Partner sich auf Augenhöhe begegnen und sich abstimmen, wie eine spannende berufliche Tätigkeit für beide möglich sein kann und das Familieneinkommen gesichert ist.

Welchen Rat würdest Du deinem jungen Selbst geben?

Mit meinem Werdegang bin eigentlich ganz happy und grundsätzlich würde ich gar nichts ändern wollen. Aber ich würde meinem jungen Selbst raten, ab und zu mal ein bisschen milder zu mir selbst zu sein. Es bringt nichts, stets überkritisch mit sich selbst zu sein und sich damit die Laune zu vermiesen. Ein hoher Anspruch an sich selbst ist ja fein und wichtig, man sollte sich aber nicht ständig selbst im Weg stehen. Das Leben auch in stressigen Phasen genießen und Erreichtes auch mal anständig feiern – das hätte ich in jungen Jahren mehr machen sollen.

Was macht für Dich eine gute Managerin aus?

Zunächst einmal sehe ich hier keinen Unterschied zwischen Manager und Managerin. Ich habe mit Chefs und Chefinnen gearbeitet, habe sehr inspirierende Manager und Managerinnen kennengelernt und totale Ausfälle, ebenfalls aus beiden Geschlechtern. Ich finde es wichtig, dass ein guter Manager ein klares strategisches Ziel für seine Abteilung oder sein Unternehmen vor Augen hat und es schafft, sein Team dafür zu begeistern. Eine angstfreie Arbeitsatmosphäre schaffen, seinen Leuten etwas zutrauen und Freiräume gewähren, sich einzubringen, aber auch für solche Mitarbeiter ansprechbar zu sein, die sich schwertun, gehört ebenfalls dazu.

Beruf und Familie, das ewige Thema: Wie schaffst Du den Spagat?

Es ist eine Herausforderung, keine Frage. Seit der Geburt unserer Kinder muss alles durchorganisiert und klar abgesprochen werden. Wir haben eine feste Unterstützung für die Kinder, ohne die es nicht funktionieren würde. Auch die Großeltern springen immer wieder ein, gerade wenn wir beruflich gemeinsam unterwegs sein müssen. Das bedeutet einen finanziellen und organisatorischen Aufwand, der nicht zu unterschätzen ist. Aber auch wenn das vielleicht Verzicht an anderer Stelle bedeutet, ist es für uns das passende Konzept.

Wie sieht eine gute Work-Life-Balance für Dich aus?

Das sieht für mich bestimmt ähnlich aus wie für viele andere: Ein spannender und gut bezahlter Job bei gleichzeitig viel schöner Zeit mit der Familie. Das klappt natürlich mal besser und mal schlechter. Ich schätze es durchaus, dass Berufliches und private Zeit manchmal ineinanderfließen. Mich stört es überhaupt nicht, wenn mich ein Kunde noch abends um 21 Uhr anruft. Dank unserer digitalen Devices sind wir immer erreichbar, was ich jedoch nicht als stressig empfinde. Es beruhigt mich eher, wenn ich weiß, was los ist. Deswegen gibt es auch im Urlaub keine „Out of Office Reply“ bei mir.

Auftanken kann ich mit meinen Kindern, beim Sport, mit Freunden und im Urlaub natürlich. Dank unserer Selbständigkeit können wir auch mal später ins Büro kommen oder früher gehen, um die Kinder bei ihren Events zu begleiten, sei es bei einem Ausflug in der Schule oder zur Adventsaufführung im Kindergarten…

Wie wichtig ist Deiner Meinung nach ein passendes Business Outfit?

Extrem wichtig! Aber auch eine schwierige Herausforderung. Mein Business Outfit soll souverän, schick und auch ein bisschen cool sein, dabei auf keinen Fall spießig oder madamig.  Im besten Fall ist das Ganze auch noch reisetauglich. Und dann muss es noch richtig gut sitzen und meine Schokoladenseiten betonen. Das ist viel verlangt, und so bin ich ständig auf der Suche!

Umso mehr schätze ich Styles4Work und finde es klasse, dass meine Freundin Alexandra hier Abhilfe schafft! Ich habe sie von Anfang an in ihrer Idee, eine kuratierte Plattform für „Working Women“ und Business Outfits zu gründen, bestärkt.

Gibt es für Dich ein Business Outfit, in dem Du dich immer gut fühlst?

Ein perfekt geschnittener Blazer, idealerweise ein bisschen extravagant in Farbe, Schnitt oder Material. Dazu die passende Hose oder einen Pencil Skirt. Ansonsten mein Lieblingsbasic: Die weiße Bluse in allen Varianten, davon kann ich nicht genug haben.

Welches Buch liegt gerade auf Deinem Nachttisch?

„Becoming“ von Michelle Obama, eine beeindruckende und sympathische Frau mit spannendem Werdegang. Und die „Schule der magischen Tiere“, aktuell Band 10, zum Vorlesen.

 

 

 

MEET Julia Ritter, Entrepreneurin und kreativer Kopf

Julia Ritter, 39 Jahre, Gründerin des erfolgreichen Lifestyle Shops desiary.de mit Sitz in Köln, hat früh den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt und sich mit einem eigenen Startup einen Traum erfüllt. Heute verkauft sie handgemachte, ausgezeichnete und nachhaltige Wohn- und Dekorationsaccessoires sowie Geschenkideen online und offline und befindet sich im Internationalisierungsprozess. desiary.de ist längst kein Startup mehr, sondern ein gut laufendes Unternehmen.

Inzwischen hat Julia sogar ihr eigene Kollektion adorist.de entworfen und produziert – sie nennt sie liebevoll hand made wonders -, mit besonderen Design Highlights, die sie selbst auf dem Interior Markt vermisst hat.

Eine beeindruckende Erfolgsgeschichte, zu der wir sie in unserem Interview ausführlich befragen.






desiary.de
fine living accessoires

 

Woher hast Du den Mut genommen, Dich mit 29 Jahren selbstständig zu machen?

Ich habe Betriebswirtschaft studiert und dann 1,5 Jahre bei Daimler in Stuttgart in der Beratung gearbeitet. Hier habe ich viel gelernt an Projektmanagement und dennoch hat mir das Kreative gefehlt, in einem so großen Konzern ist die Arbeit sehr spezialisiert.

Daher musste etwas Neues her und ich habe in Stuttgart angefangen, Innenarchitektur zu studieren. In den Semesterferien habe ich nebenbei Kleinmöbel gebaut und damals schon angefangen, in kleinem Rahmen online zu verkaufen.

Das Erfolgserlebnis, dass über 100 meiner designten und selbstgebauten Nachttische Menschen in ganz Deutschland erfreuen, fand ich ganz wunderbar.

Die Idee war geboren, Produkte, die ich selbst vermisste, zu suchen und vielen Menschen zugänglich zu machen, so habe ich desiary.de 2009 als Concept Store für Wohnaccessoires und Geschenkideen gegründet.

Womit musstest Du kämpfen?

Meine Mutter war nicht eben begeistert, dass ich gefühlt so viel Risiko eingehe und die vermeintlich sichere Laufbahn verlasse, aber ich wollte nicht irgendwann bereuen, es nicht gemacht zu haben.

Am Anfang hadert wohl jeder, aber irgendwann muss man springen, ich habe den Umweg über das Betriebswirtschaftsstudium gebraucht und das war gut so. Vor dem Studium war ich noch nicht soweit, dass ich mich für mich auf meine Kreativität verlassen wollte. Im Rückblick hat sich alles ganz harmonisch zusammengefügt. Das wirtschaftliche Studium gibt mir das Know How für mein Business und die Innenarchitektur hat meine kreative Ader ausgebaut.

Woher nimmst Du deine tägliche Motivation?

Ich konnte schon immer gut organisieren, habe einen starken Willen und eine hohe Motivation.

Meine Motivation kommt aus meinem Willen zur Unabhängigkeit, Dinge zu gestalten, Lösungen zu finden, desiary.de wachsen zu sehen, mit meiner Idee erfolgreich zu sein und meine Kunden glücklich zu machen, ist genau das, was ich machen will.

Meine wichtigste Erfahrung tagtäglich ist, neue Probleme sportlich zu sehen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und was man von Beginn an nicht kann, kann man lernen.

Wir wollen mit desiary.de unseren Kunden Besonderes bieten, eine kuratierte Selektion an Lieblingsstücken und das ist sehr erfüllend.

Statt irgendetwas zu kaufen, den Fokus auf Qualität und Designanspruch zu legen. Wir brauchen keine Fast Fashion in der Einrichtung. Wir haben nur die eine Umwelt und hier ist mein Ziel, Style mit Nachhaltigkeit, Herkunft und Identität zu verbinden.

Mir machen Statement Pieces besonders Freude. Alles außer langweilig. Wir finden besondere Stücke – das sind Wohnaccessoires ausgezeichneter Designer und kleiner Manufakturen und Ateliers. Die Auswahl spiegelt meinen Geschmack wieder und ich würde nichts verkaufen, was nicht auch bei mir zu Hause stehen könnte oder was ich meinen Lieben schenken würde.

Wir suchen unsere Produkte nach 4 Kriterien aus. Sie müssen qualitativ hochwertig sein, das heißt langlebig und zeitlos in Design und Entwurf oder bestenfalls mit internationalen Designpreisen ausgezeichnet sein. Natürliche Materialien sind uns extrem wichtig, die Produkte sind überwiegend handgemacht. Produkte ohne Identität und Herkunft, die monatlich oder saisonal weggeworfen werden, finde ich persönlich ganz schrecklich. Lieber weniger kaufen und dafür Lieblingsstücke, die lange begleiten.

Langlebigkeit im Design, natürliche Materialien, internationale Designpreise, überwiegend handmade

So entstehen unsere Produkte überwiegend in Handarbeit und aus natürlichen Materialien. Das sind z.B. handgefertigte Lederwaren aus Italien und Spanien, handgegossenes  Porzellan in matten Pastellfarben aus Wien, Happy Chic aus New York und skandinavisches Glas. Auch findet ihr viele Designklassiker in unserem Sortiment wie den Holzaffen von Kay Bojesen, der schon seit den 1950ern Designliebhaber auf der ganzen Welt erfreut.

Was sind für Dich unbedingte Tools für das schnelle Wachsen eines Start-ups?

Netzwerken, sich austauschen, probieren, messen, optimieren, und ganz trivial mehr von dem machen, was gut funktioniert und weniger machen von dem, was nicht gut funktioniert.

Was uns erfolgreich macht, ist der breite Mix an Marketing Aktivitäten. Wenn ein Kanal gerade Mal schwächelt, fängt ein anderer Kanal das auf. Das macht uns unabhängig und das kann ich empfehlen. Auch eine Erfahrung, es braucht meistens mehr Geld als man denkt, auf der sicheren Seite ist man, wenn man Umsätze eher geringer plant und Kosten höher.

Wo siehst Du desiary.de in zehn Jahren?

Gerade wachsen wir stark und daher stellen wir in nächster Zeit viel innerhalb des Unternehmens um. Wir haben neue Kooperationen geschlossen und sind selber gespannt, wo es uns hinbringt. Ein großes Ziel ist es auf jeden Fall unsere eigenen Produkte und unsere eigene neue Marke adorist.de weiter groß zu machen.

Auch will ich mehr automatisieren, um mehr Zeit für das Wesentliche zu haben, beruflich wie privat.

Hast Du einen Tipp für junge Gründerinnen?

Holt euch Hilfe bei Startup Verbänden, Programmen oder Workshops in der Uni. Und tauscht euch aus mit Gleichgesinnten, das macht mehr Spaß, beflügelt und bringt euch noch weiter, z.B. bei Startup Teens oder anderen Startup Verbänden.

Welchen Rat würdest Du Deinem jungen Selbst geben?

Du musst nicht alles selbst können und du muss nicht schon alles im Vorhinein wissen, das ist anstrengend und auch gar nicht möglich. Vertrau dir selbst auf dem Weg.

Wie sieht eine gute Work-Life-Balance für Dich aus?

Mein Mann sagt, meine Work-Life-Balance ist, im Büro zu arbeiten und zuhause zu arbeiten. Aber ich bessere mich gerade, nachdem ich die letzten Jahre zu viel im Büro verbracht habe, komme ich dieses Jahr zum ersten Mal an normale Urlaubszeiten heran. Auch habe ich einen Home Office Tag eingeführt. Da mein Mann Freiberufler ist, können wir sehr gut zusammenarbeiten.

Da wir ja auch stationär in Köln vor Ort sind, binden mich die Öffnungszeiten an das Büro, aber ich habe ein tolles Team, das einen tollen Job macht und hier ist auch eine gute Erfahrung mehr Verantwortung zu übertragen und abzugeben. Im Team gibt es übrigens schon lange Teilzeit-Arbeitsverträge für diejenigen, die das wollen und das klappt prima.

Wie wichtig ist Deiner Meinung nach ein passendes Business Outfit?

Kleidung wie auch Interior Design haben hier viel gemeinsam. Beides drückt Stilbewusstsein aus und kann Werte transportieren – wie sehe ich mich und wie sollen mich andere wahrnehmen.

Gibt es für Dich ein Business Outfit, in dem Du dich immer gut fühlst?

Im Gegensatz zu meinen Zeiten im Konzern, unterscheidet sich heute mein Outfit privat nicht viel von meinem Outfit im Job. Ich mag Kleider und Röcke, in Hosen trifft man mich nie.

Kleider haben den großen Vorteil dass Sie feminin sind und man immer unkompliziert schnell angezogen ist, ohne lange Teile kombinieren zu müssen.

Was rätst Du Frauen, die ihren eigenen Stil noch suchen?

Baut auf gute Basics, die sich immer wieder gut kombinieren lassen. Klassiker gehen immer. Ein schlichter A-Linien Rock lässt sich mit Tops, Blusen, Blazer und Pullovern verbinden und funktioniert fast immer. Aber noch wichtiger ist, dass man sich in seinem Outfit wohlfühlt, ich will über mein Outfit nicht weiter nachdenken müssen. Wenn ich ein Teil sehe, was mir sehr gefällt kaufe ich es auch gerne öfter, so habe ich unter anderem mehrmals die gleichen Schuhe und 4 Mal meinen Lieblingspullover.

Welches Buch liegt gerade auf Deinem Nachttisch?

Ich lese gerade die 4-Stunden Woche von Timothy Ferriss zum zweiten Mal und nebenher einen Alpenkrimi von Jörg Maurer zum Abschalten.